Rachel Etse: Unsichtbare Narben - Schwarze Menschen in Deutschland

Intersektionale Perspektiven auf Gender und Gefühl – Ethnologie

Im Wintersemester 2024/25 veranstaltet die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gemeinsam mit der Kunsthochschule Mainz, dem Studienprogramm Q+ an der JGU Mainz, der Universität Bremen und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erstmals eine internationale Ringvorlesung. Es sind Beiträge zur Genderforschung versammelt, die einen Fokus auf Gefühl, Affekt und Emotion legen - u.a. von Insa Härtel, Brigitte Bargetz, Kea Wienand und Ulrike Hanstein.
Die Ringvorlesung mit dem Schwerpunkt Gender (seit dem WiSe 2021/22 etabliert) geht aus einer Kooperation des Studienprogramms Q+ der JGU Mainz und der Kunsthochschule Mainz hervor. Anliegen ist es, einen Einblick in die wissenschaftlichen Arbeiten von Lehrenden unterschiedlicher Disziplinen zu geben, die sich mit der Kategorie Gender auseinandersetzen. Im kommenden Winter wollen wir die Diskussion vertiefen und neue wissenschaftliche Impulse setzen.

Interessierte aller Disziplinen sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Die Ringvorlesung findet online statt.

Organisiert von mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien gemeinsam mit der Kunsthochschule Mainz, dem Studienprogramm Q+ an der JGU Mainz, der Universität Bremen und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Programm

Im Jahr 2020 wurde die erste umfassende Studie namens "Afrozensus" unter Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen durchgeführt. Mehr als 90% der Befragten gaben an, dass ihnen nicht geglaubt wird, wenn sie über rassistische Erlebnisse berichten.Dieser Vortrag behandelt die tiefgreifenden Auswirkungen von Rassismus auf Schwarze Frauen und Männer in der deutschen Gesellschaft. Ausgehend von Celina Bostics kraftvollem Song "Nie wieder leise" (2023) werden die Erfahrungen Schwarzer Menschen und die komplexen Emotionen, die mit dem Aufwachsen in einer rassistischen Umgebung einhergehen, beleuchtet. Diese reichen von Gefühlen der Ohnmacht, Wut und Trauer bis hin zur Verzweiflung, Einsamkeit und dem Gefühl des Nicht-Gesehen-Werdens. Dabei wird anhand intersektionaler Perspektiven untersucht, wie diese Erfahrungen das Selbstbild und soziale Interaktionen beeinflussen. Auch spielen koloniale Kontexte eine Rolle, die die Unsichtbarkeit Schwarzer Lebensrealitäten in der deutschen Gesellschaft weiterhin prägen.

Rachel Etse promoviert derzeit in Ethnologie an der JGU Mainz und forscht im Rahmen des DFG-Projekts "Policing als Kategorisierungspraxis" zur Beleidigungskultur im deutschen Männerfußball. Dabei stehen Fangemeinschaften und die Bereitschaftspolizei im Mittelpunkt ihrer Forschung. Nebenberuflich ist sie in der rassismus- und diskriminierungskritischen Bildungsarbeit für Unternehmen sowie für verschiedene Akteure im Fußballbereich tätig. 



 

 

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